InteressenGemeinschaftHochwasserschutz
naturnah an der Loisach

Vergleich der Ablußverhältnisse nach Starkregenfällen im alpinen Einzugsgebiet der Loisach zwischen

Naturgeschehen

Gegenwart

Naturnahe Wasserrückhaltung


Naturgeschehen

Im Naturgeschehen genügt überraschenderweise der jeweils eigene, bescheidene Querschnitt für sogenannten Mittleren Abfluß MQ jedes einzelnen Wasserlaufs, um den Anforderungen aller Wetterlagen gerecht zu werden. Nur sind mittlererweile die natürlichen Wasserrückhaltungen in den vormals Auenlandschaften von Loisach, Neidernach, Partnach, Ferchenbach und Kanker, so verbaut daß eine selbständige Bewältigung keineswegs mehr selbstverständlich ist. Dazu kommen die immer die immer häufiger werdenden Starkregenfälle die die Situation an den obengenannten Flüssen verschärfen.


Kennzeichen dieser von der Natur selbtsgeschaffenen Bewältigung sind:

- daß durch die natürliche Rückhaltung die Wasserabflussmenge kontinuierlich auf einen erträglichem von den Bächen erfassbaren Niveau abgeleitet werden kann.
- klares und reines Wasser im Abfluß-Kontinuum und in den zurückgehaltenen Wassermengen keine Schäden durch kurzfristige Überflutung in der Fläche keine Schäden infolge überhöhter und deshalb beschleunigt abfließender Wassermengen

Sozialrevolutionär ausgeschlossen sind alle lagebedingten Vorteile im Oberlauf gegenüber

allen lagebedingten Nachteilen im Unterlauf in den Wasserläufen und in deren Auenlandschaften.

Gegenwart

In den Tallagen von Loisach, Partnach und Kanker zwischen Grainau und Eschenlohe wurde erstmals im Jahr 1754 ein offizielles Bauwerk eingeweiht, St. Martin, die zweite Pfarrkirche in Garmisch. 200 Meter vom Ufer der Loisach entfernt, auf gleicher Höhe. Das Naturgeschehen der anteiligen Wasserrückhaltung wurde damals erstmals bewußt ignoriert und somit die allmählich einsetzende Besiedlung nahe der Partnachmündung in die Loisach, sanktioniert. Notgedrungen wurden die Folgen der

Verdrängung des Naturgeschehens mit wechselndem Erfolg „bekämpft“, und zwar seit grauer Vorzeit bedingungslos mit Damm – und Mauerprovisorien längs der Bäche und Flüsse. Angewendet seit grauer Vorzeit zum Schutz vor Überlutung von freistehenden Wassermühlen an Mühlbächen.

Entscheidend ist nun, ob man nach über zweihuntertjähriger örtlicher Erfahrung noch uneingeschränkt die Meinung vertreten kann, Dämme und Mauern längs der Bäche und Flüsse aus dem Hochgebirge, projektiert in „institutioneller Einsamkeit„ ( Yves Congar ), seien etwas Selbstverständliches. Zur Kehrtwende mahnt sinngemäß das Wasserhaushaltsgesetz WHG aus dem Jahr 2009 ( Bundesgesetz und EG Richtlinie ) :

§ 5.1. … jede Person ist verpflichtet, bei Maßnahmen mit denen Einwirkungen auf ein Gewässer verbunden sein können, die nach Umständen erforderliche Sorgfalt anzuwenden, um eine Vergrößerung und Beschleunigung des Wasserabflusses zu vermeiden.

§ 6.1 … die Gewässer sind nachhaltig zu bewirtschaften, insbesondere mit dem Ziel –.. an oberirdischen Gewässern so weit wie möglich natürliche und schadlose Abflußverhältnisse zu gewährleisten und insbesondere durch Rückhaltung des Wassers in der Fläche, der Entstehung von nachteiligen Hochwasserfolgen vorzubeugen.

§ 6.2.. Gewässer, die sich in einem natürlichen oder naturnahen Zustand befinden, sollen in diesem Zustand erhalten bleiben und nicht naturnah ausgebaute, natürliche Gewässer sollen soweit wie möglich wieder in einen naturnahen Zustand zurückgeführt werden, wenn überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen.

Frommes Wunschdenken ist dabei abseits der öffentlichen Meinung und der veröffentlichten Versuchung das Problem zur Lösung zu machen. Man erfindet üble Verdächtigungen und verwendet medienwirksam das Wort „Naturkatastrophe“ für das Naturphänomen daß klares, reines Wasser vom Himmel fällt, die freie Natur befruchtet und das Naturrecht beansprucht sich in der Auenlandschaft gerne beruhigen würde. Aber auch dann geht es doch keinesfalls um Wassermüllbeseitigung nach Starkregenfällen indem brutal, egoistisch, unsozial die eingetrübten Wassermengen insgesamt dem Unterlauf zugemutet werden -

Als Schwächen sehen wir :

die angewandte Methode der Längsverbauungen an Bächen und Flüssen als Ersatz für verdrängte naturgeformte Rückhalte zu verwenden, dies führt zwangsläufig zu Überforderung der Bäche und Flüsse, deren Querschnitte einst im Naturgeschehen für Mittleren Abfluß ausreichend bemessen waren.

Nun sollen sie apprupt die 5 bis 10-fach höhere Wassermenge führen können. Die in überhöht abfließenden Wassermengen erzeugte Beschleunigung.

Dem in beschleunigt abfließenden Wassermengen ausgelösten Gewaltpotential. So daß der Bestand an Dämmen und Mauern längs der kanalisierten Bäche und Flüsse immer wieder ergänzt, verstärkt, erhöht und verlängert werden muß. Entfesselt durch die zwingend notwendigen Ergänzung, Verstärkung, Erhöhung, Verlängerung der Dämme und Mauern durch die die Gefährdungen insgesamt keinesfalls abgebaut werden, sondern sich kontraproduktiv erhöhen – infolge nochmals überhöhter Beschleunigung in nochmals überhöhten Abflußwassermengen und dem darin nochmals überhöht erzeugtem Gewaltpotential. Es wird das längst fällige Eingeständnis vermittelt, daß grundsätzlich die angewandte Methode der Längsverbauung untauglich ist für den Schutz vor Überflutung eines großräumigen Talgrundes und vor allem untauglich ist für den Ersatz des verdrängten Naturgeschehens und er sozialrevolutionären Bewältigung von Starkregenfällen.

Naturnahe Wasserrückhaltung

Es geht um die Anerkennung der Ambivalenz im Schutz nach Starkregenfällen, um die freie Natur und deren Konfrontation mit Ansiedlungen, Straßen und Sammelkläranlagen. Es geht nicht um Expertenmeinungen, sondern um allzu menschliche Grunderfahrungen, sowohl der Anrainer als auch der Mehrheit der Menschen im Loisachtal, mit deren Erfahrungen. Sei es im Ernstfall, oder in den Zwischenzeiten ohne Aussicht auf nachhaltige Gewährleistung im Schutz vor künftigen Gefährdungen.

Vorgeschlagen ist ein Gesamtkonzept, wie sich die bisherigen Konfrontationen naturnah vermeiden lassen. Und die kanalisierten Bäche und Flüsse renaturiert und ansehenswürdig ihrem eigentlichen Dasein entsprechend, nicht als dämonisierte Wasserläufe, auf bloße Funktion beschränkte, degenerierte Ablußgerinne sondern inmitten einer weltbekannten Hochgebirgslandschaft als vollwertige Mitglieder der freien Natur wahrgenommen werden.

Dementsprechend kann nur die Auflasssung der neuzeitlichen Herangehensweise Abhilfe schaffen, indem die Sackgassen der Längsverbauung verlassen werden und der freien, schöpferischen Hochgebirgsnatur in den Bächen und Flüssen deren Rechte nicht mehr enteignet bleiben. Sondern die Ursprünglichkeit und sozialrevolutionäre Wirksamkeit in jedem Bach und Fluß in allen Abschnitten naturnah zurückgewinnen wird – auch und vor allem in den besiedelten Tallagen.

Vorgeschlagen is die selbständig ausgelöste, anteilige Wasserrückhaltung nach Starkregenfällen in Talbecken vor Engstellen der Loisachzuflüsse Neidernach, Partnach, Ferchenbach, Kanker, Lahnewiesgraben, Gießenbach und der Loisach selbst in Ehrwald (Ehrwalder Becken ) Grainau ( zwischen Griesen und Breitenau ) Eschenlohe (Pfrühlmoos ) . Diese 6 Zufluß- und drei Loisachabschnitte repräsentieren 9 von insgesamt 11 Teilgebieten des alpinen Einzugsgebiet der Loisach, sodaß die Wirksamkeit im Erfassen und Reduzieren der anteiligen Abflußmengen aus den einzelnen Teilgebieten insgesamt sichergestellt ist. Und sowohl einzeln, als auch insgesamt die Abflußpegelwerte MHQ nach Starkregenfällen weder überschritten, noch erreicht werden.

Vom Vorschlag der naturnahen und angewandten Wasserrückhaltung im alpinen Einzugsgebiet der Loisach kann gewährleistet werden, daß auch nach Starkregenfällen die Qualität des klaren und reinen Wassers in den Bächen und Flüssen aus dem Hochgebirge ungeschmälert erhalten bleibt, das jeweilige Abfluß-Kontinuum MHQ nach Starkregenfällen, in den 6 Zuflüssen und 3 Loisachabschnitten mit Wasserrückhaltung ferner in 1 Loisach – und 1 Partnachabschnitt wegen Besiedlung ohne Wasserrückhaltung – weder überschritten, noch erreicht wird. Somit erübrigen sich die Kosten für Wartung, Verstärkung, Erhöhung, Verlängerung der Dämme und Mauern längs der Bäche und Flüsse in den besiedelten Tallagen.

Entsprechend dieser Vorleistungen und im Interesse einer aktiven Politik im Fremdenverkehr und im Naturschutz, ferner im Sinne der Gesetzeslage im Wasserhaushaltsgesetz WHG kann die Renaturierung der kanalisierten Bäche und Flüsse, einschließlich der direkt anschließenden Auenflächen in den besiedelten Tallagen von Grainau bis Eschenlohe aktualisiert werden.

Örtliche Situation

Wird analysiert, kann fest gestellt werden, daß die jeweils unbesiedelten Auenlandschaften im Ehrwalder Becken und im Abschnitt zwischen Griesen und der Breitenau und auch im Pfrühlmoos das Naturgeschehen der Wasserrückhaltung nach gelegentlichen Starkregenfällen nach wie vor schadlos überstehen. Das Leid und die Not der Gefährdung nach Starkegenfällen trifft, wie bereits erwähnt, die Menschen und ihre Wohnhäuser, Geschäfte, Betriebe insgesamt in Eschenlohe und Oberau, ferner abschnittsweise an den Bächen und Flüssen in Farchant, Burgrain, Garmsich-Partenkrichen, Grainau. Jeweils speziellen Gefährdungen ausgesetzt sind die überörtlichen Bahn – und Straßenverbindungen, infolge abschnittsweiser Überflutung. Bekanntlich verhindern gesperrte Straßenabschnitte mehrmals jährlich, daß viele Arbeitsplätze in der Region lediglich über Umwegstrecken mit dem Auto erreichbar sind, oder Arbeitsplätze unbesetzt bleiben, wegen eingestellter

Zugverbindungen. In der Öffentlichkeit unbekannt ist dagegen die Gefährung nach Starkregenfällen mit Spitzenabflüssen für alle gemeindlichen Sammelkläranlagen am Vorfluter Loisach. Und zwar allein wegen dem extrem gefährlichen Sog aus den beschleunigt abfließenden Spitzenwassermengen, wirksam über den jeweiligen Anschlußkanal bis in die Klärbecken, sodaß der noch ungeklärte Beckeninhalt der Sammelkläranlagen ebenfalls in den Vorfluter Loisach gelangt.

Vor allem trifft es den natürlichen Zufluß reinen und klaren Wassers aus dem Hochgebirge selbst, das als trübes, unreines, schießendes Wasser das alpine Einzugsgebiet der Loisach verlässt und in diesem Zustand die Zone der Münchner Trinkwasserversorgung überquert. Also auch jenes Trinkwasser das im Münchner Ratskeller abgezapft und als Loisach-Mineralwasser angeboten wird.

Finanzierung der naturnahen Wasserrückhaltung

Im Freistaat Bayern besteht großes Interesse sowohl am Naturschutz, als auch am Erhalt und an der Weiterentwicklung im Fremdenverkehr. Das Loisachtal mit dem weltbekannten Kur – und Olympiaort Garmisch -Partenkirchen sind optimal geeignet, die bayerischen Interessen beachtenswert zu vertreten. Das öffentliche Interesse am Loisachtal ist erneut sichtbar geworden anläßlich des G7 Gipfel in Elmau.

Ebenso besteht in der Landeshauptstadt München großes Interesse, die Trinkwassergewinnung im Loisachtal optimal betreiben zu können. Für beide politischen Ebenen entsteht durch die Verwirklichung einer naturnahen Wasserückhaltung im Loisachtal sowohl ein ideeller als auch ein finanzieller Nutzen. Das Land erspart sich künftige Kosten an Bächen und Flüssen und die Landeshauptstadt kann auf optimale Bedingungen in der Trinkwassergewinnung hinweisen. Beide politischen Ebenen sind zusammen mit der Bezirksregierung, dem Landkreis und den Gemeinden im Loisachtal aufgerufen, die gemeinsame Verwirklichung zu beschließen, oder das Vorhaben durch einen privaten Investor finanzieren und ausführen zu lassen.

Eschenlohe / Frühjahr 2016

Unser Fritz Döbler macht sich seit 2005 ständig und mit selten viel Engagement laufend an dem Thema zu schaffen, zeichnet, rechnet . So sind viele Berechnungen , Beschreibungen und Zeichnunen entstanden. Gerne zeigen wir diese Interessenten. Kontakt über Fritz Döbler oder Armin Krattenmacher.

Auf den Zeichungen, Darstellungen und Berechnungen sind die enormen positiven Auswirkungen der naturnahen Wasserrückhaltung ersichtlich.

Naturgeschehen:

so wie es die Natur vor über 200 Jahre ganz von alleine schaffte großen Wassermengen gefahr – und schadlos durch das Loisachtal Richtung München zu transportieren. Es war Platz, die Loisach nicht für die Floßfahrt begradigt. Auch der Geschiebetransport mit dem sich folgenden Gefahren war viel weniger.

Bei der Gegenwart ist zu erkennen, daß die Flächen die früher als Wasserrückhalt dienten - verbaut sind.

Für die Zukunft, die von uns vorgeschlagene naturnahe Wasserrückhaltung, hauptsächlich eben an den Nebenzuflüssen der Loisach.

Wir hoffen mit unseren Vorschlägen Anregungen zu schaffen, und sind jederzeit bereit dies genauer zu erklären bzw. vorzustellen.

Die zukünftigen Generationen werden es uns danken.

Jetzt liegt es an Ihnen, ob auch in Zukunft die Menschen im Loisachtal neben Angst und Existenzgefahr auch weiterhin Einschränkungen und Umwege zu erdulden haben.

Die Experten an den Universitäten in Bayern favorisieren Polder an der Donau. Wobei man sich die Frage erlauben darf – wieso das Wasser bis dahin weiterhin 10 bis 15 mal Schaden anrichten darf ? Die Polder schützen nur Unterlieger – dafür aber auch die Unterlieger-Staaten. Deshalb sei uns ein Hinweis erlaubt – ob die Problematik die wir aufgezeichnet haben nicht sogar etwas für Europäisches Förderprojekt interessant wäre.

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